Wo hab' ich bloß meinen Kopf... Konzentration in den Wechseljahren

Wo hab' ich bloß meinen Kopf... Konzentration in den Wechseljahren

Dass wir uns plötzlich in einem Zimmer befinden und nicht mehr wissen, was wir hier eigentlich genau wollten, ist ein allzu menschliches Phänomen und jede/r von uns hat sicher ebenso schon diverse Male die Schlüssel verlegt. In den Wechseljahren erleben jedoch etwa 60% der Frauen verstärkte Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme.
Das kann erst einmal Sorgen bereiten – schnell vermutet man dahinter eine schlimme Krankheit. Zur Beruhigung können wir sagen – wieder einmal sind hier meistens die Wechseljahre und schwankende Hormone verantwortlich. Und – der Zustand „geistiger Verwirrung“ ist meist von kurzer Dauer ;-)


Warum aber sind so viele Frauen davon betroffen?

Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme treten auch in anderen körperlich herausfordernden Phasen in unserem Leben auf. Vielleicht kennst du ähnliche Zustände noch aus der Pubertät oder Schwangerschaft. Sie sind also völlig normal und verschwinden nach dem Übergang wieder.

Verantwortlich für die kurzzeitige Verwirrung in den Wechseljahren sind vor allem die Schwankungen des Östrogens. Denn die Botenstoffe haben auch Einfluss auf das Gehirn.

Zum einen sind die Hirnregionen, welche die Aufnahme und Verarbeitung neuer Informationen unterstützen (Hippocampus und präfrontaler Cortex), mit zahlreichen Östrogenrezeptoren ausgestattet. Zum anderen schützen die Östrogene Nervenzellen und sorgen dafür, dass Neuronen nicht so schnell absterben, selbst wenn diese bereits Schaden genommen haben. Sinkt, bzw. fluktuiert die Östrogenproduktion stark, nimmt dementsprechend auch die Funktionsfähigkeit dieser Gehirnareale ab.

Experten zufolge sind vor allem die Hormonschwankungen verantwortlich für die Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, nicht der Mangel. So treten die Probleme vor allem zu Beginn des Wechsels auf. In den Jahren nach den Wechseljahren steigt die Gedächtnisleistung gewöhnlich wieder an. Vermutet wird, dass die Schwankungen starken Stress für das Gehirn bedeuten, welches sich erst auf die niedrigeren Hormonwerte einstellen muss.

Was hilft? 

Weniger Stress – mehr Entspannung

In den Wechseljahren sicherlich leichter gesagt als getan. Gerade jetzt stehen oft nicht nur die körperlichen, sondern viele weitere Herausforderungen an. Trotzdem ist es gerade jetzt so wichtig, Stress zu reduzieren und auf ausreichend gesunden Schlaf zu achten. Jede hat hier ihre eigenen Entspannungsvorlieben. Falls diese allein nicht helfen, empfehlen wir zur leichteren Entspannung auch Dr.Schreibers® Erholsamer Schlaf Kapseln.

Man sollte sich zudem nicht unter Druck setzen, wenn man jetzt etwas schusselig oder unkonzentriert ist. Schließlich kann man dafür nichts und unnötiger Druck verstärkt die Beschwerden nur.

Wenn die Wechseljahre uns eines lehren können, dann ist es geduldig und liebevoll mit sich zu sein.

Gehirnjogging

Sich jetzt nicht zu verschließen, sondern weiterhin (sozial) aktiv zu sein ist besonders wichtig. Wer sein Gehirn trainiert, bleibt nicht nur im Wechsel, sondern auch die Jahre danach fit. Besonders hilfreich soll es übrigens sein, ein Instrument zu lernen. Hier entstehen sehr schnell neue Nervenverbindungen. Auch ungewohnte Bewegungen, die wir nur selten ausführen, können das unterstützen.
Als Rechtshänderin also öfter mal die linke Hand zu benutzen (und vice versa) oder beim Zähneputzen auf einem Bein zu balancieren, kann bereits das Gedächtnis fördern. Auch die soziale Komponente ist nicht zu missachten. Unser Gehirn braucht ständig neue Impulse, will gefordert sein. Außerdem sorgt der Austausch und das Zusammensein mit anderen für Entspannung und Glücksgefühle.

Frische Luft

Genauso wichtig ist auch das regelmäßige „Durchlüften“. Bewegung an der frischen Luft senkt das Stresslevel, unterstützt einen gesunden Schlaf, fördert die Durchblutung und macht so buchstäblich einen klaren Kopf. Wer viel Zeit im (Home) Office verbringt, sollte auf das regelmäßige Lüften achten.


Vitalstoffe

Wie wichtig die ausreichende Versorgung mit Vitalstoffen in den Wechseljahren ist, haben wir bereits in unserem Artikel über die Ernährung im Wechsel beschrieben. Häufig lassen sich die Konzentrationsbeschwerden auch auf die Unterversorgung mit bestimmten Mineralien oder Vitaminen zurückführen. Besonders häufig ist hier die Unterversorgung mit Vitamin B12. Typische Symptome sind Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Blässe, sowie Gedächtnisstörungen. Diese Symptome werden ebenso oft auf den Wechsel zurückgeführt, eine Supplementierung mit B12 kann aber in vielen Fällen bereits Besserung bringen. Daher ist es sinnvoll, sich ärztliche Unterstützung zu suchen und neben einem Hormonstatus auch die Versorgung mit Vitalstoffen checken zu lassen.

Zur Unterstützung und zum Schutz der Nervenzellen, dienen mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sowie Eiweisse die bspw. in Leinsamen, Fisch oder Nüssen, bzw. magerem Fleisch, Milchprodukten und Hülsenfrüchten stecken. Auch das in Haferflocken und Soja enthaltene Lecithin schützt die Nervenzellen.

 

Treten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum auf und die Gedächtnisleistung verschlechtert sich zunehmend, sollte ein Arzt konsultiert werden! Auch wenn du dir nicht sicher bist, ob wirklich nur die Wechseljahre verantwortlich sind, suche dir am besten ärztliche Unterstützung.