Wechselbeschwerden? Wir kneippen sie weg!

Wechselbeschwerden? Wir kneippen sie weg!

Kneippen kann im Wechsel unterstützen


Wechselbeschwerden lassen sich mit so gut wie allen Kneipp-Anwendungen lindern. Wassertreten, kalte Fußbäder und Waschungen, Luft-, Sonnenbad oder Sauna, Trockenbürsten - diese verschiedenen Behandlungen zur Abhärtung stärken nicht nur das Immun- sondern auch das Nervensystem.

Die Hydrotherapie (Wasserheilkunde) ist eine der ältesten Behandlungsformen, die bereits im antiken Rom bekannt und beliebt war. Sie gerät allerdings lange in Vergessenheit, bis der Pfarrer Sebastian Kneipp diese Heilkunde vor über 150 Jahren wiederentdeckt. Der Schlüssel zum Erfolg der Original-Kneipp-Kur liegt in der ganzheitlichen Ausrichtung auf naturheilkundlicher Basis. 

Die Heilkraft des Wassers

Das Besondere derKneipp-Anwendungen ist, dass sie nicht nur ein Symptom lindern, sondern dass sie die Regulierung des gesamten vegetativen Nervensystems unterstützen.  Sie kommen bei der Behandlung und Vorbeugung chronischer und akuter Beschwerden zum Einsatz.

Die verschiedenen Waschungen, Güsse und Bäder können durch eine regelmäßige und kontinuierliche Wiederholung zu mehr Ausgeglichenheit und Vitalität beitragen. Gleichzeitig fördern die Kneipp-Anwendungen die Durchblutung der Haut und lassen sie frisch, rosig und strahlend aussehen. 

Eine bessere Durchblutung kann zum Beispiel auch durch Trockenbürsten erzeugt werden. Zuerst wird die Innenseite der Beine von unten nach oben bis zum Bauch kräftig gebürstet, danach kommt die Rückseite der Beine an die Reihe.

Kneipp´s fünf Elemente

Kneipp baut sein Heilverfahren auf das Zusammenspiel von fünf Elementen auf: Wasser, Bewegung, Kräuter, Ernährung und innere Ordnung. Das Zusammenspiel der Wechselwirkung von warm und kalt, eine gesunde Ernährung und Bewegung machen den Erfolg der Therapie aus. Sie hat praktisch keine Nebenwirkungen, ist einfach auf zu Hause übertragbar und wirkt. Da lohnt es sich, die Kneipp-Methode etwas genauer anzusehen. 

Wasser
Durch genau dosierte Wärme- und Kältereize sollen positive Reaktionen des Körpers erreicht werden. Der Körper reagiert, je nachdem, wie intensiv und wie oft an welcher Stelle ein Reiz ausgeübt wird. Bäder, Güsse, Packungen und Wickel können sich positiv auf die Entschlackung und Durchblutung auswirken. Der Körper bedankt sich mit Wohlbefinden und Entspannung.

Ernährung
Selbstverständlich gehört zum Kneipp-Konzept eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Frisches Obst und Gemüse, hochwertige Vollkorn- und Milchprodukte versorgen den Organismus mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen. 

Bewegung
Im Mittelpunkt steht das Wechselspiel von Belastung und Entspannung. Bewegung, besonders im Freien, unterstützt das Herz-Kreislauf-System und wirkt sich normalisierend auf die Stoffwechselvorgänge des Körpers aus. Aber nicht nur das - Bewegung stärkt das Immunsystem, begünstigt die seelische Entspannung und unterstützt die geistige Leistungsfähigkeit.

Innere Ordnung
Zentrales Element der Kneipp´schen Anwendungen ist die Strukturierung der inneren und äußeren Lebensordnung: Seelische Ausgeglichenheit ist genau so wichtig wie das körperliche Wohlbefinden, verschiedene Entspannungstechniken helfen dabei. 

Johanniskraut wird oft gegen Wechselsymptome eingesetzt
Johanniskraut wird oft gegen Wechselsymptome eingesetzt


Kräuter

1886 veröffentlicht Sebastian Kneipp das Buch "Meine Wasserkur". Darin beschreibt er mehr als sechzig Kräuter und Pflanzen und deren Wirkung. Zum Beispiel wendet er Ringelblume, Pfefferminze, Arnika und Kamille zur Reinigung des Körpers an. 

Das Kneipp-Konzept gegen Wechselbeschwerden

Kühle Waschungen oder kalte Armbäder werden bei Hitzewallungen empfohlen. Sie wirken kräftigend auf das vegetative Nervensystem und ausgleichend auf die Psyche.

Wenn du dich grundlos nervös oder besonders reizbar fühlst, gönn dir ein entspannendes und duftendes Bad mit wohltuenden Kräutern. Lavendel, Baldrian, Hopfen und Melisse wirken ausgleichend und beruhigend. 

Fühlst du dich ständig müde und ausgelaugt, probier einmal ein belebendes Rosmarin-Bad am Vormittag. 

Bei Unterleibsbeschwerden werden temperaturansteigende Fußbäder und warme Sitzbäder (zum Beispiel mit Schafgarbe oder Zinnkraut) empfohlen. 

Der Kneipp-Klassiker für einen erholsamen Schlaf

Die wohl bekannteste Kneipp-Anwendung ist das Wassertreten für ein gesundes Venensystem. Aber auch bei wechselbedingten Schlafstörungen kann Wassertreten am Abend zu einem erholsamen Schlaf beitragen. Kalte Knie- oder Schenkelgüsse fördern gesunde Venen und festigen das Bindegewebe. Sie sollten jedoch nur dann angewendet werden, wenn keine Unterleibserkrankungen vorliegen. 

So unterstützt du die Wirkung der Kneipp-Anwendungen

  • Die Ernährung sollte gesund und vitaminreich, jedoch fett- und energiearm sein. 
  • Ausreichend Bewegung zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems.
  • Rechtzeitig Ruhephasen einlegen und für ausreichend Erholung sorgen. 
  • Stress, Druck und Überforderung vermeiden.

Wir weisen darauf hin, dass jede Methode unbedingt genau kennengelernt werden sollte. Die wichtigsten Informationen dazu haben die 206 österreichischen Kneipp-Aktiv-Clubs.

Die typischen Frauenkräuter

In der Natur finden sich verschiedene Heilkräuter, die bei typischen Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, nervösen Zuständen oder Angst zur Linderung beitragen können.

Eine beliebte und bekannte Heilpflanze gegen unerwünschte Wechselsymptome ist zum Beispiel das Johanniskraut gegen seelische Verstimmung. Du kennst es auch vielleicht als „Sonnenschein der Seele“ . Johanniskraut eignet sich zur Behandlung von Reizbarkeit, Schwindel, Niedergeschlagenheit oder Angst und den damit einher gehenden Befindlichkeitsstörungen.

Andere bewährte Heilkräuter für die Phase der hormonellen Umstellung sind Salbei, Frauenmantel, Rosmarin, Weißdorn, Hirtentäschel, Borretsch, Bingelkraut, Schafgarbe, Gänsefingerkraut, Storchenschnabel und Silbermantel.


Der Frauenmantel ist eine beliebte Heilpflanze bei Wechselbeschwerden
Der Frauenmantel ist eine beliebte Heilpflanze bei Wechselbeschwerden


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