Mein Körper im Wandel Teil 2 – zurück zu mehr Körperbewusstsein

Mein Körper im Wandel Teil 2 – zurück zu mehr Körperbewusstsein

Jetzt ist es schon da - das neue Jahr und damit auch die ganzen guten Vorsätze. Immer wieder beginnen bei uns gerade jetzt auch erneut Selbstzweifel und Selbstkritik. 

Vielleicht können wir uns dieses Jahr jedoch einmal den Vorsatz nehmen, genau aus diesem Muster auszubrechen und, anstatt uns Vorwürfe zu machen, liebevoll mit uns zu sein und uns darum kümmern, dass es uns wirklich gut geht, wir uns wohlfühlen.

Gerade der Wechsel ist dafür auch eine ideale Zeit. Oftmals kann diese Zeit der Umstellung ganz schön anstrengend sein. Manchmal fühlt man sich da wie ausgebremst. 

Unser Körper fordert uns jetzt oft besonders und bringt uns dadurch automatisch dazu, dass wir uns mehr mit uns selbst auseinandersetzen. 

Das gibt uns jedoch die Chance, unseren körperlichen Wandel auch als Möglichkeit des inneren Wandels wahrzunehmen. 
Wir können jetzt mal nur nach uns schauen und in unser Inneres forschen, erneut herausfinden, wer wir eigentlich sind und was wir wollen. 

Egal auf welche Weise und mit welcher Intensität, unser Körper zeigt uns während dieser Umstellung genau, was für uns gerade wichtig ist. Darauf sollten wir hören! 

In den letzten Jahren haben wir ihm schließlich auch einiges abverlangt, haben gearbeitet, vielleicht Kinder großgezogen.

Wenn wir zum Beispiel momentan etwas mehr Ruhe brauchen, dann sollten wir sie uns auch gönnen.

„Ja, vielleicht werden wir etwas langsamer und brauchen mehr Pausen. Vielleicht sind es jedoch gerade die Pausen, die uns wieder näher an unsere eigenen Bedürfnisse bringen.“ 
- Silke Steigerwald, Dipl. liz. Antistresstrainerin

Natürlich durchlebt jede Frau den Wechsel ganz individuell und manche von uns spüren die Symptome kaum, brauchen demnach vielleicht auch weniger Ruhe. Das ist auch ok. Am besten einfach immer das machen, was sich gerade richtig, was sich stimmig anfühlt


Wie viel Zuwendung schenkst du dir und deinem Körper?

Unsere heutige Gesellschaft ist sehr auf Rationalität fokussiert – unser Leben größtenteils vom Kopf bestimmt. 
Wir lassen kaum noch Intuition und Emotionalität zu. Darunter leidet auch oft unser Körpergefühl. Wir sind uns nicht mehr zugewandt, nicht mehr liebevoll zu unserem Körper. Stattdessen übergehen wir ihn, indem wir ihn ständigen Diäten aussetzen, ihm keine Ruhe geben, wenn wir eigentlich nur Ruhe bräuchten, Schmerzmittel nehmen, um ihn nicht spüren zu müssen und trotzdem nicht mögen, was wir sehen, wenn wir in den Spiegel schauen.

Vernachlässigen wir die Beziehung zu unserem Körper, vernachlässigen wir die Beziehung zu uns selbst – wie sollen wir uns wertschätzen können, wenn wir uns nicht einmal richtig wahrnehmen?

Wie kannst du nun wieder zu mehr Körperbewusstsein finden und so die Zeichen deines Körpers richtig deuten?

Es gibt die verschiedensten Methoden, die Verbindung zum eigenen Körper wiederherzustellen. Auch hier ist es natürlich von dir selbst abhängig, was dir zusagt und hilft und was nicht. Ein paar Anregungen haben wir hier schon einmal für dich gesammelt. 

Stärke dein Körperbewusstsein… 

… durch Aufmerksamkeit

Je mehr du deinen Körper spürst, desto mehr kannst du die Zeichen, die er dir gibt, deuten lernen. Höre immer wieder gut hin, achte genau auf deine Bedürfnisse (schon die simpelsten wie Hunger oder Müdigkeit oder spezifisch, worauf du gerade Hunger hast) und gib deinem Körper das, was er braucht. 

Dafürist zum Beispiel auch der „Body-Scan“, eine sinnliche Reise durch deinen Körper, eine gute Übung. Gehe dabei langsam in Gedanken von den Zehenspitzen bis zum Kopf deinen gesamten Körper durch und nimm genau wahr, wie sich jedes einzelne Körperteil gerade anfühlt, in welcher Position es sich befindet, was es gerade berührt. Nimm dir dabei für jedes Körperteil ausreichend Zeit.

… durch das Loslassen von Kontrolle

Solange Du alles unter Kontrolle haben möchtest, bist Du ständig im Außen. Du vergleichst Dich mit anderen. Du misst das Maß der Zufriedenheit an äußeren Frieden.“ 
– Silke Steigerwald

Wahrscheinlich fühlst du dich jetzt im Wechsel sowieso öfter mal so, als hättest du ein wenig die Kontrolle (über deinen Körper) verloren. Versuche nicht dagegen anzukämpfen, sondern nutze diese Zeit, um deinen Fokus zu ändern und dich von deinem Körper leiten zu lassen.

… durch Achtsamkeit

Versuche außerdem nicht über deine (körperlichen) Grenzen zu gehen. Sei das beim Sport oder, wenn jemand dir zu nahekommt. 

Für die eigenen Grenzen einzustehen, sei das bei einem selbst oder gegenüber anderen, ist nicht nur befreiend, sondern es gibt uns auch ein besseres Körpergefühl und Selbstbewusstsein.

… durch Akzeptanz 

Im ersten Teil haben wir bereits erklärt, dass man immer wieder bewusst versuchen kann, eine neutralere Haltung zum eigenen Körper einzunehmen. Dieser Zustand ist wesentlich einfacher zu erreichen, als sich direkt dazu bringen zu wollen, den eigenen Körper voll und ganz zu lieben. 

So bleibt zudem mehr Kapazität, um dich auf viel wichtigere Dinge zu konzentrieren, die dich aktuell beschäftigen. Der Fokus richtet sich also weg vom Äußeren und hin zum Inneren. 

Nimm dir doch immer mal wieder einen Moment Zeit und schau dich an – vielleicht erinnert dich eine Narbe an den Mut, den du als Kind hattest oder vielleicht erinnerst du dich an dein eigenes Kind, wenn du über deine Dehnungsstreifen streichst. All die Lachfalten erinnern an die schönen Momente, die du gemeinsam mit anderen verbringen durftest. 

Wir sollten uns alle viel öfter daran erinnern, was wir dank unseres Körpers schon alles erleben konnten und, was er bereits alles für uns geleistet hat. 

… durch Zuwendung

Pflege deinen Körper und zwar von innen und von außen. Dazu gehört die richtige Ernährung, genügend Bewegung, aber auch ruhige, entspannende Momente, wie z.B. Bäder und Massagen oder auch weitere Körperarbeit (wie z.B. Yoga oder progressive Muskelentspannung).

… durch Gewohnheit

Anfangs mag sich das alles etwas komisch anfühlen. Vermutlich auch, weil all das über die Jahre von den meisten Menschen vernachlässigt wurde. 

Du musst ja auch nicht gleich alles so machen, wie es oben steht. 

Die Essenz all dessen ist schließlich, auf sich selbst zu hören! Denn du weißt, was für dich am besten ist!