Intuition - Weiblichkeit & Kraft im Wechsel

Intuition - Weiblichkeit & Kraft im Wechsel

Im Wechsel auf die innere Stimme hören

Mit den Wechseljahren beginnen bei vielen Frauen neue Prozesse. Diese beschränken sich nicht nur auf den Körper, der mit der Umstellung des Hormonhaushalts eine komplett neue Ära einleitet. Das Leben kann in dieser Zeit einschneidenden Veränderungen unterworfen sein. Die Kinder sind aus dem Haus, plötzlich ist da viel Zeit, mit der du vielleicht nicht so viel anzufangen weißt. Oder du merkst, dass du in deiner Beziehung etwas vermisst. Vielleicht möchtest du beruflich noch einmal ganz neu durchstarten? Fragen wollen Antworten, doch woher nehmen? Eine Möglichkeit wäre, deinem Bauchgefühl - deiner Intuition - zu folgen. Aber was ist diese Intuition überhaupt und wie kannst du sie „hören“ lernen?

Intuition ist die Gabe, dem inneren Gefühl der Stimmigkeit und Richtigkeit zu folgen. Wir denken dabei meistens an das Unbewusste, das uns Bilder, Gedanken und Gefühle vermittelt, die wir im Wachzustand alleine nicht hätten verarbeiten können. Der Lauf des Lebens bringt dich dazu, Entscheidungen rational zu treffen und nicht mehr so sehr auf deine innere Stimme zu hören. Deswegen wird sie unter Umständen ganz leise und du kannst sie nicht mehr so gut verstehen.

Sechster Sinn, bitte kommen!

In der Regel steht für intuitive Einfälle nicht immer sofort eine rationale Erklärung parat. Sie sind auf einmal da, ohne dass du Herkunft oder Ursprung nachvollziehen könntest. Oder dass Entscheidungen den richtigen Gedanken in sich tragen, obwohl du im exakten Moment nicht bewusst darüber nachdenkst. Der Verstand prüft getroffene Entscheidungen erst hinterher und stellt im Idealfall fest, dass eine Entscheidung richtig war. Deine Intuition ist zum Beispiel aktiv, wenn du auf fremde Personen triffst. Der erste Eindruck bleibt meistens für eine lange Zeit bestehen. 

Intuition wird oft auch als der sechste Sinn bezeichnet, die Balance zwischen Körper und Geist. In hektischen Momenten fühlen sich Bauchgefühl und Kopf wie voneinander getrennt an. Wenn Psyche und Körper in Harmonie sind, kannst du deiner inneren Stimme folgen. Meditation oder autogenes Training können eine hilfreiche Unterstützung sein, innere Unruhe abzulegen und in deine Mitte hinein zu spüren. Wenn du dich vom Bauchgefühl leiten lässt, bedeutet das vielleicht einen ganz neuen Gedanken, der plötzlich kommt oder eine völlig neue Lösung für Herausforderung. Diese Gedanken stehen in enger Verbindung zu deiner eigenen Person, sie fördern deine Entwicklung und dein Vorankommen. Während du in der Nacht schläfst und neue Kraft schöpfst, verarbeitet dein Geist den Tag und du wachst mit einer Lösung auf - schönen Gruß von deiner Intuition! Du kannst dein Bauchgefühl, deine Intuition, gezielt trainieren.

Vom Bauchgefühl leiten lassen und in den Wechseljahren neue Wege gehen
Vom Bauchgefühl leiten lassen und in den Wechseljahren neue Wege gehen


Wenn du im Wechsel bist, wirst du mit zahlreichen Veränderungen konfrontiert. Die Gedanken kreisen, du machst dir Sorgen, was die Zukunft bringt. Schlafprobleme, Kopfschmerzen oder Panikattacken können ein Hinweis darauf sein, dass sich Körper und Geist voneinander getrennt haben. Auch die Erinnerungen an erlebte Ereignisse oder alte Gedankenmuster können dich blockieren und den Fluss der Intuition stören. Entspannung und Ruhe können alles wieder zum Fließen bringen und dein Leben für neue Ideen und Lösungen öffnen.

Wichtig für die Intuitions-Übung:

  • Der Fokus liegt im Hier & Jetzt.
  • Gedanken oder Gefühle werden nicht erzwungen. Alles, was kommt, ist recht.
  • Intuitions-Training wird am besten ohne Zeitdruck ausgeübt.

Deine Intuition ist dein Anker

Diese Atemübung kann auf dem Rücken liegend, im Sitzen oder im aufrechten Stand ausgeübt werden und sollte zwischen fünf und fünfzehn Minuten dauern. 

  • Du atmest mit einer Frequenz von sechs Atemzügen pro Minute. Ein Atemzug besteht aus Ein- und Ausatmen und dauert zehn Sekunden. 
  • Du atmest also je fünf Sekunden ein und je fünf Sekunden aus. Damit dauert ein Atemzug zehn Sekunden lang und du kommst auf sechs Atemzüge in der Minute. 
  • Atme tief und regelmäßig, bleib dabei entspannt und locker. 

Diese Übung kann deine Intuition stärken und dir zu mehr Ausgeglichenheit, Gelassenheit und klaren Gedanken verhelfen. 

In hektischen oder aufregenden Lebensphasen kann diese einfache Übung dein Anker sein und dich dabei unterstützen, deine Intuition zu stärken. Versuche, dich ein bis dreimal am Tag durch bewusstes Atmen zu entspannen. 

In der Entspannung wächst dein Wille und deine Kraft für dein tägliches Leben um Hürden leichter zu überwinden.

Der Bauch als Entscheidungsträger

Der niederländische Experimentalpsychologe Ap Dijksterhuis sagt, der Prozess des Nachdenkens über eine Entscheidung ist eine Illusion, erzeugt von unserem Bewusstsein. Er zeigt in einem Experiment, dass im Gehirn der Versuchsperson eine Handlung schon eingeleitet wird, bevor überhaupt die bewusste Entscheidung getroffen wird, diese Handlung auch tatsächlich auszuführen, zum Beispiel einen Finger zu beugen.

In verschiedenen Erkenntnissen der Experimentalpsychologie und Gehirnforschung zeigt sich, wie sehr das Bauchgefühl im Gegenteil zur Denkfähigkeit unterschätzt wurde. Wir können Denken und Fühlen nicht von einander trennen. In der Regel trifft die guten Entscheidungen der Bauch. 

Du fragst dich vielleicht, warum dein Bauch bessere Entscheidungen trifft als deine Ratio? Weil die Verarbeitungskapazität der Intuition höher ist als die des Verstandes. Der Verstand kann nur eine relativ geringe Komplexität begreifen und überschauen. Das Unterbewusstsein jedoch verarbeitet ununterbrochen eine riesige Anzahl von Erfahrungen, Eindrücken und Gefühlen aus der Vergangenheit und Gegenwart. Deshalb ist es in der Lage, bei komplexen Aufgabenstellungen die passende Lösung zu finden.

In den Wechseljahren drückt die Last der Entscheidungen oft schwer
In den Wechseljahren drückt die Last der Entscheidungen oft schwer


Drei Phasen bis zur intuitiven Entscheidung

Dijksterhuis erklärt das mit einem einfachen Beispiel: Das Bewusstsein verarbeitet ungefähr 60 Bits pro Sekunde, das Unbewusste schafft 200.000 mal mehr. Nämlich mehr als elf Millionen Bits pro Sekunde. Die Empfehlung des Wissenschafters lautet daher, wichtige Entscheidungen in verschiedene Phasen aufzuteilen. 

In der ersten Phase sammelst du alle für die Entscheidung relevanten Informationen. Sei dabei besonders aufmerksam und beleuchte das Problem von mehreren Seiten, gehe dabei möglichst objektiv vor. Die nächste Phase ist die Entscheidung. Die solltest du nach Möglichkeit deinem Unbewussten überlassen, oft hilft es auch, eine Nacht darüber zu schlafen. Und dann machst du, was dein Gefühl dir sagt. 

Wird die Intuition nur aus dem Unterbewussten versorgt oder gibt es noch andere Quellen? Der Mystiker, Benediktinermönch und Zen-Meister Willigis Jaeger sagt, dass die Intuition aus der Ruhe kommt und eine meditative Praxis dahin führt. Neue Erkenntnisse können es erst an die Oberfläche schaffen, wenn sich dein Geist beruhigt hat. Meditation oder Yoga kann dich mit dieser Quelle verbinden und auf eine Ebene der Liebe, Verbundenheit und Einheit bringen. Auf diese Weise kann sich eine überbewusste Ebene öffnen, in der jedes Wissen und alle Gedanken, die jemals gedacht wurden und werden, in alle Informationen eingeflochten sind. 

Fazit: Bei der Intuition handelt es sich um eine auf Erfahrungen basierende kognitive Fähigkeit, die umso treffsicherer wird, je häufiger du sie nutzt. Mit einem intuitiven Leben lernst du vor allem, dir selbst zu vertrauen. Indem du dich mehr und mehr auf deine innere Stimme verlässt, werden deine Entscheidungen von Mal zu Mal sicherer. Ein besser oder schlechter gibt es nicht. Es zählt nur eine einzige Frage: "Was brauchst du in welcher Situation?"

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Aktiviere deine Intuition im Wald, atme oder lass dich von einer starken Frau inspirieren:

 

 

Photo by Janis Dzenis on Unsplash 
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